Segment-Offset-Adressierung

Segment-Offset-Adressierung
Segment-Offset-Adressierung,
 
eine dem Bank-Switching verwandte Form der Speicherverwaltung, bei der eine physikalische Adresse aus zwei Bestandteilen gebildet wird. Dieses Verfahren wurde eingesetzt, wenn die Register des Prozessors nicht groß genug waren, um die gesamte Adresse aufzunehmen (so z. B. bei IBM-kompatiblen PCs im Real Mode, weil dort die einzelnen Register nur 16 bit breit waren, zum Ansprechen von 1 MByte aber 20 bit benötigt werden).
 
Bei der Segment-Offset-Adressierung wird die Adresse in zwei Teile aufgespalten, den Segment- und den Offset-Wert. Der Segmentanteil besteht aus 16-Byte-Blöcken, der Offset-Wert aus 16 Blöcken von 1 Byte. Die Speicherverwaltung ermittelt die physikalische Adresse durch Addition des Segment- und des Offset-Werts (genauer: Adresse = Segment × 16 + Offset) Damit lassen sich bei gleichem Segmentanteil 216 verschiedene Adressen übergeben.
 
Die Nutzung des virtuellen Speichers ist aber wegen der meist großen und unterschiedlichen Segmente rechenaufwändig und ineffektiv, und der Adressraum ist sehr rasch sehr zerstückelt, was sich im Wachstum der Auslagerungsdatei zeigt. Die Segment-Offset-Adressierung, wie sie in den Betriebssystemen DOS und OS/2 bis Version 1.3 implementiert war, wurde daher in neueren Betriebssystemen (z. B. Windows oder OS/2 ab Version 2.0) von dem effektiveren Paging abgelöst.

Universal-Lexikon. 2012.

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